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Was ist Physiotherapie

Was ist Physiotherapie

Wieder ein Begriff aus dem Therapiebereich, den du nicht so ganz verstehst? Was ist Physiotherapie? Sicherlich ist dir diese Art von Therapie bekannt unter dem früher dafür verwendeten Begriff – Krankengymnastik. Diese Art von Therapie dient dabei der Behandlung und Prävention verschiedenster Erkrankungen, Beschwerden und Verletzungen. Angewandt werden im Rahmen dieser Therapiemethode unterschiedliche aktive und passive Techniken und Verfahren. Hier erfährst du alles Wichtige über Physiotherapie: Was sie bringt und wie sie funktioniert.

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Allgemeine Erklärung

Mit den Techniken und Verfahren der Physiotherapie werden vornehmlich Einschränkungen der Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers behandelt. Es handelt sich um ein ärztlich verordnetes Heilmittelkonzept und stellt eine sinnvolle Ergänzung bzw. eine Alternative zu der Einnahme von Medikamenten und Operationen dar.

Die Physiotherapie umfasst im Allgemeinen:

  • krankengymnastische Übungen
  • physikalische Maßnahmen
  • Massagen
  • manuelle Lymphdrainagen

Eine Physiotherapie kann stationär (also in Krankenhaus, Reha-Zentrum oder Kurkliniken und anderen Einrichtungen) oder ambulant (in einer Physiotherapiepraxis) durchgeführt werden. Angeboten wird auch die Mobile Physiotherapie. Bei diesem Angebot kommt der Physiotherapeut zum Patienten nach Hause. Dies hat den Vorteil, dass der Patient Bewegungsabläufe in seiner gewohnten Umgebung üben kann. Die Mobile Physiotherapie ermöglicht zudem Patienten den Zugang zu dieser Therapie, für die durch ihre Erkrankung bzw. körperliche Einschränkung der Besuch einer Praxis erschwert bzw. nicht möglich ist. Die ambulante Physiotherapie beinhaltet dabei neben der allgemeinen physiotherapeutischen Betreuung ein medizinisches Aufbautraining, welches die Leistungsfähigkeit des Patienten im privaten Umfeld als auch im Beruf wiederherstellt. 

Richtungen der Physiotherapie

Neben den Methoden und Techniken der Physiotherapie gibt es auch verschiedene Richtungen, in die die Übungen gehen können:

Sportphysiotherapie

Die Sportphysiotherapie zielt auf die Betreuung und das Training von Sportlern ab. Wenn du diese Form der Physiotherapie in Anspruch nimmst als Sportler gehe es hierbei sowohl um die Behandlung von Sportverletzungen wie auch um Prävention. Das Augenmerkt der Übungen etc. richtet sich hier auf das Aufwärmen und das Dehnen – was als Prävention gegen Sportverletzungen angesehen werden kann. Darüber hinaus werden auch die klassischen Krankengymnastik-Übungen angewandt, wie auch die Behandlung der durch den Sport bedingten Verletzungen.

Physiotherapie nach Bobath

Die Physiotherapie nach Bobath hilft dir, wenn durch unter neurologischen (von Gehirn und Nerven ausgehenden) Funktionsstörungen leidest. Hier werden bestimmte Bewegungssequenzen so lange trainiert und wiederholt bis sich neue Nervenfasern und Synapsen gebildet haben. Angewandt wird diese Art von Physiotherapie vor allem nach Schlaganfällen und bei angeborenen Bewegungsstörungen.

Physiotherapie nach Vojta

Hier löst der Physiotherapeut über gezielten Druck Reflexe aus. Angewandt wird hier eine Kombination mehrerer Reflexe aus bestimmten Ausgangsstellungen. Ziel ist es die Muskelfunktion zu aktivieren.

Physiotherapie nach Schroth

Diese Form der Physiotherapie wird angewandt, wenn eine Verformung der Wirbelsäule vorliegt (Skoliose). Durch Dehnung der Muskulatur wird versucht eine Kräftigung der Wirbelsäule versucht herbeizuführen und die Verformung zu stoppen. Gefördert werden soll eine bewusste aufrechte Haltung.

Physiotherapie – gerätegestützt

Die gerätegestützte Krankengymnastik kann als Urform der Physiotherapie bezeichnet werden. Diese zielt darauf ab, dass mithilfe von Trainingsgeräten und Zugapparaten die Muskelkraft und -ausdauer, aber auch die Beweglichkeit und Koordination insbesondere bei orthopädischen Beschwerden verbessert wird. Genutzt Geräte für diese Form der Physiotherapie sind häufig:

  • Fahrradergometer
  • Krafttrainingsgeräte sowie Seilzüge

CMD-Physiotherapie

Die Abkürzung CMD steht für Craniomandibuläre Dysfunktion und beschreibt eine Störung der Kaufunktion. Hierdurch können verschiedenen Symptomen auftreten wie:

  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Kieferschmerzen
  • Verspannungen
  • Tinnitus
  • Zähneknirschen

Ursache dafür ist meist eine Kieferfehlstellung, die du durch eine spezielle CMD-Physiotherapie behandeln lassen kannst, wenn dies bei dir diagnostiziert wurde.

Atemtherapie

Zu den Methoden der Physiotherapie zählt auch die Atemtherapie. Diese wird angesetzt, um dir das Atmen zu erleichtern, zum Beispiel wenn du unter COPD leidest.

Rückentraining

Klassisch im Rahmen der Physiotherapie ist auch das Rückentraining. Diese Art von Therapie stärkt Kraft und Beweglichkeit des Rückens und kräftigt die Rückenmuskulatur. Mit dieser Art von Therapie kannst du auch Prävention betreiben. Denn Fehlhaltungen und Rückenschmerzen können mit dieser Therapie vermieden werden.

Rückenschule

Ein Angebot, das sich von Physiotherapeuten an sämtliche Generationen richtet, ist die Rückenschule. Die Kursprogramme bestehen aus mehreren Modulen und beinhalten:

  • Informationen über Haltungs- und Bewegungsverhalten
  • Entspannungstechniken
  • Training der Körperwahrnehmung

Ziel: Vermeidung und Linderung von Rückenschmerzen.

Wann macht man eine Physiotherapie

Sicherlich wirst du dich fragen, wie du zu einem Termin beim Physiotherapeuten kommst bzw. wann es sinnvoll ist einem solchem Angebot zuzustimmen. Grundsätzlich musst du dabei wissen, was die Ziele der Physiotherapie ist – nämlich die Linderung von Schmerzen, die Förderung von Stoffwechsel und Durchblutung und der Beweglichkeit, aber auch der Erlangung von Kraft und Ausdauer. Ob dir eine Physiotherapie verordnet wird vom Arzt, hängt nicht nur von deinem Alter ab, sondern auch von deinen Lebensumständen. Gute Chancen eine Physiotherapie verordnet zu bekommen hast du, wenn du an Erkrankungen der Stütz- und Bewegungsorgane leidest. Hierzu gehört eine Erkrankung von Wirbelsäule und Extremitäten, was auch infolge von Verletzungen oder Operationen zutreffen kann. Eine Physiotherapie wird oft verordnet bei:

  • Knochenbrüche
  • Rheuma
  • Skoliosen
  • Bandscheibenvorfälle
  • angeborenen Fehlstellungen und Fehlbildungen
  • Sportverletzungen
  • Erkrankungen des Nervensystems
  • Neurologische Erkrankungen
  • Lähmungen
  • Funktionsstörungen nach Schädel- oder Rückenmarksverletzungen
  • Schädigung des zentralen Nervensystems bei Geburt oder Querschnittssyndrom und Multipler Sklerose
  • Erkrankung der inneren Organe (Asthma, Lungenfibrose oder Mukoviszidose)

Dank der Maßnahmen der Physiotherapie wird vor allem das Zusammenspiel zwischen Motorik und Sensorik geschult. Bei der Erkrankung innerer Organe lassen sich durch das Training durch Atemtechniken Beschwerden zum Teil lindern. Die Physiotherapie führt auf jeden Fall zu einer Verbesserung der Lebensqualität.

Physiotherapie als Heilmittel

Wie Medikamente wird die Physiotherapie als Heilmittel gemäß dem Heilmittelkatalog vom Arzt verordnet. Dieser legt auch je nach Art und Schwere des Krankheitsbildes die Art und Anzahl der Behandlungen fest.

Bei deinem ersten Besuch beim Physiotherapeuten wird eine Anamnese erhoben. Das heißt, es findet ein Gespräch statt, wo die Krankengeschichte erläutert wird. Zudem wird eine Untersuchung durchgeführt, damit der Physiotherapeut weiß wie es um die Kraft der Muskulatur bestellt ist und auch Schmerzherde werden genau lokalisiert. Aus diesen Informationen wird der physiotherapeutische Therapieplan zusammengestellt. Der Therapieplan enthält alle:

  • passiven Physiotherapie-Übungen
  • assistiven Physiotherapie-Übungen
  • aktiven Physiotherapie-Übungen

Risiken der Physiotherapie

Die Physiotherapie birgt kaum Risiken, wenn du die Übungen, die du aktiv selbst ausführen sollst, korrekt ausführst. Die verordneten Übungen für zuhause solltest du unbedingt durchführen. Nur so kann das Ziel erreicht werden. Wenn du bemerkst, dass dir die Übungen Schmerzen bereiten, solltest du das dem Physiotherapeuten umgehend mitteilen.

 
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